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  • Der Einsatzflugplatz Rörshain

    Bildnachweis (oben): Bundesarchiv, Bild 101I-429-0646-31 / Billhardt / CC-BY-SA 3.0  (Bildausschnitt) 

*der Flugplatz Rörshain wird in allen taktischen Einsatzberichten der US AIR FORCE immer mit dem Namen “Airfield Ziegenhain” bezeichnet. Der Ortsname Rörshain kommt nicht vor

Der Einsatzflugplatz Ziegenhain im August 1944. Im Hintergund ist Rörshain zu sehen.
Bild: Horst Jaekel, Flugzeugführer 3. Staffel, Jagdgeschwader 4


24. März 1945: das Wetter ist gut an diesem Frühlingstag in den letzten Wochen des Krieges. Die wenigen Wolken am Himmel lassen den Sonnenschein beinahe ungehindert auf das vor kurzem aus dem Winterschlaf erwachte Land fallen: “Bombenwetter”, wie man sagt oder “CAVU” (Ceiling And Visibility Unrestricted), was für Bomberpiloten “uneingeschränkte Wolken- und Sichtverhältnisse” bedeutet.

 

In den dem Flugplatz nahe liegenden Dörfern (Rörshain, Michelsberg und Allendorf/Landsburg) geht das Leben seinen gewohnten Lauf. Die männliche Bevölkerung ist durch Kriegsverluste stark ausgedünnt, daher übernehmen Frauen, Kinder und Zwangsarbeiter die landwirtschaftlichen Arbeiten. Die Gerüchte über die bevorstehende Niederlage Deutschlands machen hinter vorgehaltener Hand die Runde, aber niemand, der an seinem Leben hängt, wagt laut darüber zu sprechen. Noch tönen aus der Goebbels-Schnauze Durchhalteparolen und eine um die andere untergehende Stadt wird zur “Festung” erklärt.

 

Und doch lässt sich das Vorrücken der Alliierten im Westen und der sowjetischen Truppen im Osten nicht verheimlichen. Flüchtlingsströme kommen aus allen Richtungen in das Reich, selbst die Deutsche Lufthoheit ist längst verloren gegangen. In den Tagen des März 1945 gibt es nur noch schwache Gegenwehr: Flugzeuge der Reichsluftverteidigung bleiben am Boden, weil Sprit-, Material-, Personalmangel und Einsatzverluste keine nennenswerten Handlungsoptionen mehr bieten. Selbst das Flak-Abwehrfeuer ist in vielen Gegenden völlig zum Erliegen gekommen. Demgegenüber steigt der Angriffsdruck durch die Alliierten von Tag zu Tag.

 

Der Luftkampf mit den anrückenden Bomberverbänden gleicht aus Deutscher Sicht dem Kampf zwischen David und Goliath. Während im Volkssturm Kinder und Alte verheizt werden, setzt man im Luftkampf zunehmend auf junge, unerfahrene Piloten, die ihre Flugausbildung im Schnellverfahren erhalten. Schließlich reicht es, wenn sie ein Flugzeug in die Luft bringen und an die feindlichen Verbände in Schussweite herankommen - eine sichere Rückkehr ist dagegen weniger wichtig. 

 

Unternehmen “Bodenplatte”

 

Der Einsatzflugplatz Ziegenhain (Skizze) und der benachbarte Flugplatz Kirtorf wird von verschiedenen Einheiten genutzt, deren Aufgabe zunächst in der Abwehr vorrückender amerikanischer Bodentruppen und in Luftangriffen auf alliierte Flugplätze in Frankreich, Belgien und Holland besteht. So liegt beispielsweise im August 1944 der Stab, sowie die 5., 6., 7. und 8. Staffel des Jagdgeschwaders 3 “Udet” , verschiedene Staffeln des Jagdgeschwaders 4, sowie vom 8. Oktober bis 23. November 1944 das Jagdgeschwader 7 “Nowotny” mit seinen Messerschmidt BF109 auf dem Platz.

Bilder Flugplatz Rörshain und Flugzeugbesatzungen: Horst Jaekel, Flugzeugführer 3. Staffel Jagdgeschwader 4.

Quelle: Horst Jeckel “Fliegerblatt 5/2014”, Hrsg.: Gemeinschaft der Flieger deutscher Streitkräfte e.V., 50374 Erftstadt  (mit freundlicher Genehmigung des Autors)


 Bild oben: Flugplatzpersonal in einer Mannschaftsbaracke auf der Stube, Ziegenhain Januar 1940



Ab dem 4. Dezember 1944 befindet sich die 1. Staffel des Schlachtgeschwaders 4 (1./SG4) in Ziegenhain, die 2. Staffel liegt in Kirtorf. Insgesamt herrschen permanente Einsatzprobleme vor: während am 31. Dezember im ganzen Reich angebliche 152 Fockewulf 190 F-8s mit 129 Piloten “einsatzfähig” gemeldet werden, stehen von den  über verschiedene Einsatzflughäfen verteilten Maschinen offensichtlich nur 60 Stück zur Verfügung. Bei genauerer Prüfung zum 1. Januar 1945 blieben dann gerade noch 55 übrig - Tendenz: täglich abnehmend.

 

Doch nicht nur Deutsche Kampfflugzeuge logieren auf dem Einsatzflugplatz Ziegenhain. Als der Platz im August 1944 vom Jagdgeschwader 4 zu Ausbildungs- und Übungseinsätzen genutzt wird, kommt eine amerikanische P-51 Mustang, eine P-47 Thunderbolt und eine britische Spitfire zum Einsatz. Junge und unerfahrene Piloten haben jetzt die Gelegenheit, sich im Luftkampf mit den erbeuteten Feindmaschinen zu erproben.

 

Neben einsatzbedingten Verlusten fordern auch Unfälle ihren Tribut. Tückisch wirkt sich die Besonderheit der Startpiste des Einsatzflughafens Ziegenhain aus: als im August 1944 ca. 60 Messerschmidt BF109 zum Kampfeinsatz in die Normandie starten wollen, verunglücken zwei Piloten tödlich. Ursache: die Startbahn weist etwa im letzten Drittel eine Erhebung auf und fällt dann wieder ab. Startende Piloten werden an dieser Stelle verleitet, das Flugzeug viel zu früh zum Abheben zu bringen, doch die Geschwindigkeit ist für einen sicheren Flug noch deutlich zu niedrig. 

 

Wegen mangelhaftem Auftriebs und den Auswirkungen des Propeller-Drehmoments rollen die Maschinen in geringer Höhe von etwa 5 Metern um die eigene Längsachse in den Rückenflug und schlagen dann mit etwa 150 km/h auf. Den beiden Piloten (Unteroffizier Manfred Ehrig [19. August 1944] und Kommandeur Major Walter Hoecker [25. August 1944]) wird der Kopf abgerissen, ein dritter Pilot (Unteroffizier Heinz Beer [18. August 1944]) stirbt beim Überschlag seiner Maschine. Weitere Flugzeugführer verunglücken, kommen jedoch glimpflicher davon (Quelle: Konrad Rudolph “Flieger über Fulda, Schwalm und Eder” Seite 110 f, Homberg 1992 und Eric Mombeek “Sturmjäger, zur Geschichte des JG 4”, Seite 177).

 

Monate später, am Abend des 17. März 1945 treffen die Staffeln der Nachtschlachtgruppe 2 mit ihren Junkers Ju 87 “Stuka” in Ziegenhain und Kirtorf ein. Durch einen Angriff auf einem anderen Flugplatz am 14. März war die Einheit bereits stark dezimiert worden. Nur noch 22 Maschinen sind vorhanden, knapp die Hälfte ist einsatzbereit (Quelle: Oliver Greifendorf „Die Amerikanischen Luftangriffe auf den Flugplatz Lippe am 14. März 1945“, Stand 27.3.2015).

 

 

Während die Reichsluftwaffe ihren Zusammenbruch in den letzten Kriegsmonaten also nicht mehr aufhalten kann, sieht die Situation der Allierten völlig anders aus: die 8. US Luftflotte (8th US AIR FORCE “Mighty Wing”) verfügt im Vergleich über massenhaft Flugzeuge, Bomben und Munition. Sie fliegt 1945 ihre zahlreichen Angriffe auf Deutschland tagsüber und nachts, da die Gegenwehr in vielen Teilen Deutschlands beinahe vollständig zusammengebrochen ist. Auch wenn jetzt noch einzelne alliierte Flugzeuge abgeschossen werden: mit ihren B-17 “Flying Fortress” und B-24 Langstreckenbombern erreicht die alliierte Luftstreitmacht jeden Winkel des Reichs. 


„Anzeichen einer Deutschen Offensive“


 Aus einem Memorandum für die Büros der kombinierten britischen und amerikanischen Stäbe in Washington D.C. vom 13. Januar 1945 (intern veröffentlicht am 28. Dezember 1944) geht hervor, dass die 1. Staffel des Schlachtgeschwaders 4 am 4. Dezember 1944 von Einsätzen an der russischen Front zurückkehrt. Auch die 2. Staffel wird nach einer Übungsphase mit neuen Panzerabwehrwaffen an diesem Tag in die Einheit  zurückverlegt. Ab jetzt liegen die 1., 2., und 3. Staffel des Schlachtgeschwaders 4 verteilt über Ziegenhain, Kirtorf und Kirlach (Rhein). 

 

Zusammen mit vielen anderen Indizien wertet das Memorandum durch Brigadegeneral Carter W. Clarke den Umstand der Zusammenlegung des Schlachtgeschwaders 4 als “verräterischsten aller Hinweise” auf eine bevorstehende Deutsche Offensive größeren Ausmaßes. Zitat: „This ist the most revealing of all“. Darauf deutet auch hin, dass sich das Schlachtgeschwader 4 kurze Zeit später im Raum Köln konzentriert, nur die 3. Staffel operiert weiter südlich. Clarke soll Recht behalten: am 16. Dezember 1944 beginnt die Ardennenoffensive, kurz darauf am 31. Dezember 1944 kommt es mit dem Unternehmen „Nordwind“ zur letzten Deutschen Offensive an der Westfront (Quelle: Memorandum for Major-General Clayton Bissell through Brigadier-General Carter W. Clarke”, British Joint Staff Mission, Offices Of The Combined Chiefs Of Staff, Washington, 13 January 1945). 

 

Die Flugplätze Ziegenhain und Kirtorf spielen also für die alliierten Streitkräfte eine ernstzunehmende und durchaus bedrohliche Rolle. Die Bewegungen der dort befindlichen Luftkampfeinheiten werden durch die britisch-amerikanische Aufklärung genau beobachtet und ausgewertet. Auch aufgrund ihrer geographischen Lage erlauben es die Einsatzflughafen, strategische Ziele an der sog. Westfront zu erreichen und zu bekämpfen. 

 

Und auch mit dem späteren Vorrücken der Alliierten bleiben Ziegenhain und Kirtorf eine erhebliche Gefahr. Als am 23. März 1945 um 21 Uhr die Operation „Plunder“ und am 24. März die Operationen „Varsity“ und „Flashpoint“ (Überquerung der Alliierten des Rheins zwischen Emmerich, Wesel und Walsum) beginnen, wird es zwingend erforderlich, verbliebene Kampfverbände der Reichsluftwaffe und ihre Infrastruktur im „Hinterland“ zu neutralisieren. Der Einsatzbefehl zur Bombardierung des Einsatzflugplatzes Ziegenhain wird erteilt.

 

 

Bomben auf den Einsatzflugplatz Ziegenhain - Chronologie des Luftangriffs

 

Die Staffelgruppen der “13th Combat Bombardment Wing” (8th US Air Force) liegen im März 1945 auf folgenden britischen Einsatzflughäfen: 

95th Bombardment Group - Horham (Großbritannien) 

100th Bombardment Group - Thorpe Abbotts (Großbritannien)

390th Bombardment Group - Parham (Großbritannien)






An diesem 24. März 1945 fliegt die 100th Bombardment Group zwei Einsätze. Bereits um 6 Uhr starten 34 Maschinen sowie 4 PFF-Bomber (Flugzeuge mit Radar gestützem Zielverfahren) und voller Begleitjäger-Eskorte zum Angriff auf den Flugplatz Havelte/Niederlande. Die Maschinen kehren nach dem Erreichen des Einsatzziels um 10:30 Uhr ohne Verluste zurück.

 

Doch das Tagewerk ist damit - noch - nicht erfüllt: obwohl die Besatzungen sehr erschöpft sind und die Ruhezeit nur kurz ist, wird im zweiten Mission-Briefing des Tages der neue Einsatzbefehl erteilt: “Airfield Ziegenhain”. Dabei handelt es sich um ein Primärziel, dem alle weiteren geplanten oder zufälligen Ziele  unterzuordnen sind (Ziel mit erst- und zweitrangiger Prorität ist Ziegenhain, als drittrangiges Ziel ist die Bombardierung des Güterbahnhofs Siegen befohlen).

 

Insgesamt 144 B-17 “Flying Fortress” (8th USAF / 3rd Air Division) verlassen am frühen Nachmittag gegen 14 Uhr die britischen Flugplätze. Gleichzeitig starten 182 B-24 Bomber (6th US AIR FORCE / 2nd Air Division) mit dem Einsatzziel Kirtorf und Störmede nahe Lippstadt. Beteiligt am Einsatz Ziegenhain sind die 100th BG, sowie die 95th BG und 390th BG. Drei Maschinen müssen den Einsatz nach kurzer Zeit wegen Fehlern in den Triebwerken und der Sauerstoffversorgung abbrechen und umkehren.

 

Die Staffeln der 95th, 100th und 390th Bombardment Group verfügen zum Zeitpunkt des Abflugs über eine stattliche Bombenlast. Der Angriffsbefehl sieht folgende Ausstattung vor: 

 

100th BG: jedes Flugzeug 14 x 500 Pfund Bodenzielbomben (Gesamt: 38 Flugzeuge) 

95th BG: jedes Flugzeug 14 x 500 Pfund Bodenzielbomben bzw. 38 x 150 Bodenzielbomben (Gesamt: 38 Flugzeuge)

390th BG: jedes Flugzeug 24 x 250 Pfund Bodenzielbomben bzw. 38 x 150 Bodenzielbomben (Gesamt: 38 Flugzeuge)

 

Die Bomber sammeln sich nach dem leicht zeitversetzten Start in der Luft. Ihren ersten Navigationspunkt (CP1) erreichen sie um 15:03 Uhr. In einer Flughöhe von 7000 Fuß (3.200 m) hat sich dort die geplante Geschwaderformation gebildet. Der Verband steigt weiter auf 18.000 Fuß (5.900 m) und erreicht den nächsten Navigationspunkt (CP2) 9 Minuten früher als geplant. Zwei Minuten zuvor öffnen sich die Klappen der Bombenschächte. Erneut steigt der Verband, nun auf eine Flughöhe von 25.000 Fuß (8.200 m). Die Staffel überfliegt den letzten Navigationspunkt (IP) in dieser Höhe und befindet sich bereits rund 14 Minuten vor der geplanten Zeit. 

 

Seit dem Start sind etwa drei Stunden vergangen, es ist jetzt kurz nach 17 Uhr. Der Ziegenhain anfliegende Bomberverband befindet sich ungefähr im Dreieck zwischen Kirtorf, Stadtallendorf und Homberg/Ohm. Die Piloten aktivieren hier ihre C-1-Autopiloten, die Bombenschützen beginnen mit der optischen Zielaufnahme.

 

Das frühlingshafte Zwitschern der Vögel wird in Ziegenhain, Allendorf und Rörshain allmählich durch das Anschwellen der hundertfachen Flugzeugmotoren und dem entfernten Heulen einiger Luftschutzsirenen überdeckt. Doch kein Flugabwehrgeschütz der ringförmig um den Flugplatz angeordneten Stellungen eröffnet das Feuer. Der Bomberverband fliegt ein Ziel an, das sich allem Anschein nach nicht verteidigen kann. Die maximale Schusshöhe der 2 cm-Flak-Geschütze von 3.700 m reicht bei weitem nicht an die hoch fliegenden feindlichen Bomber heran.



Bilder oben:

Flak-Batterie an 2 cm-Geschütz © Haran/Wikipedia (CC BY-SA 3.0) (keine Dateiänderungen)

Der Einsatzflugplatz Ziegenhain vor dem Luftangriff Quelle: Militärarchiv US AIRFORCE



Um 17 Uhr 15 und 30 Sekunden löst Lieutenant Svendson  als einer der Bombenschützen der A-Staffel (100th BG) die mitgeführte Bombenlast aus. Die Sprengkörper regnen aus einer Höhe von 24.550 Fuß zu Boden . Um 17:16 Uhr,  17:17 Uhr, 17 Uhr 18 und 30 Sekunden sowie um 17:20 Uhr und 17:21 Uhr werfen die Staffeln der 95th und 390th Bombardment Group ihre Bomben ab. Um 17:44 Uhr treffen die Staffeln D der 95th BG und die Staffel A der 390th BG von ihrem Einsatz in Buschhütten nahe Siegen ein und werfen hier ihre restlichen Bomben ab. 

 

Während der Hauptteil des Bomberverbandes aus amerikanischer Sicht gute bis sehr gute Zielergebnisse erreicht, liefert die Staffel B der 100th BG und die Staffel B der 390th BG schlechte bis katastrophale Arbeit ab. Vermutlich 3 Flugzeuge der 95th BG lösen ihre Bomben zeitgleich  mit den Staffeln B und C der 390th BG aus. Die Bomben eines dieser Flugzeuge fallen auf Rörshain, zwei weitere treffen den dahinter liegenden Wald und die Felder knapp 2 km entfernt. Insgesamt regnen 327,6 Tonnen Bodenzielbomben (8th USAF) zzgl. 19,4 Tonnen der 2nd Air Division (6th USAF) auf den Einsatzflugplatz Ziegenhain, Rörshain und Umgebung (Quelle: Tactical Report (Zeigenhain/Germany), Headquarters 13th Combat Wing (H), 24 March 1945 und Intops Summary No. 328, Headquarters 8th Air Force, AAF Station 101, 24 March 1945).                         


KARTEN

 

Etwas zeitversetzt fallen 23,8 Tonnen Bodenzielbomben der 2nd Air Division auf den Güterbahnhof Treysa (Gleisanlage Treysa Richtung Wiera). Einige Bomben schlagen auf dem Fußballplatz im Horschmühlenweg ein. Gleich darauf regnen aus einer der Maschinen hunderte Flugblätter auf die Stadt. Auch im Bereich Ascherode fallen Bomben, die ggf. der dortigen Bahnlinie gelten und von den aus Treysa abfliegenden Maschinen als Zufallsziel ausgewählt werden. Der Dorflehrer Karl Zinkhan vermerkt in der Schulchronik: “Einige zu früh gelöschte Bomben fielen unterhalb des Dorfes in die Schwalmwiesen. Besonders viele Bombentrichter erhielten die Grundstücke von Georg Kimmel und Heinrich Kehl.” (Quelle: Karl Zinkhan in Petra Bambey “900 Jahre Ascherode”, Seite 125, Hrsg.: Magistrat der Stadt Schwalmstadt, Plag Druck GmbH, Schwalmstadt 1990).

 

Bzgl. des benachbarten und ebenfalls betroffenen Einsatzflugplatzes Kirtorf berichtet Ulrich Dörr ergänzend aus seiner aktuellen Nachforschungsarbeit:   Die 485th BG flog mit 27 Flugzeugen (B24 Liberator) den Angriff auf Kirtorf (eine Combatbox). 9 A/C's (Aircrafts => Flugzeuge) scherten aus dem Verband aus und flogen nach Rörshain. Die Piloten waren: 3nd Squadron Codename "Lincoln Red 3" Allen,R., Craven, Everett, Herdti, Moran, Pelton, Schuch, Johnsen. C., Montgomery. Alle gehörten der 752BS an, sie war angegliedert an die 485th BG. Eine Combatbox hat 3 Squadrone (Geschwader):

 

458th Bombardmentgroup - 96th Wing

 

Lead Squadron--------------Codename ”Lincoln Red 1”--------Kirtorf    

9A/C, 2nd Squadron--------Codename”Lincoln Red 2”-------Kirtorf    

9A/C, 3nd Squadron--------Codename”Lincoln Red 3”-------Rörshain 9 A/C           (“A/C” = Aircraft [Flugzeug])

 

Kirtorf => Anflug  Rörshain:   9 Martin B-26 Marauder der 100th BG sowie Anflug Treysa 11 Marauder (386th BG).

Luftangriff Kirtorf: 458th BG, 467th BG, 386th Middel BG. Insgesamt 27 B24 (18,9) und 65 Marauder (386th BG) 

 

(Quelle: Ulrich Dörr, Autor der Internetseite “Der Feldflugplatz Kirtorf” )


                                                                                                                                                             Fortsetzung